Audit
Ein Audit, lateinisch auch so viel wie „zuhören“, ist „die systematische, unabhängige Untersuchung einer Aktivität und deren Ergebnisse, durch die Vorhandensein und sachgerechte Anwendung spezifizierter Anforderungen beurteilt und dokumentiert werden.“
Im Zuge eines Audits wird zunächst festgestellt, ob festgelegte Ziele, die sich eine Hochschule gesetzt hat, erreicht wurden. Dabei wird nicht die Hochschule an sich „auditiert“, sondern vielmehr das System, das eine Hochschule zum Erreichen seiner Ziele implementiert hat. Je nach Bereich wird bei einem Audit der Ist-Zustand analysiert oder aber ein Vergleich der ursprünglichen Zielsetzung mit den tatsächlichen erreichten Zielen ermittelt. Daneben stellen Audits moderne Informationssysteme dar, mit deren Hilfe eine ganzheitliche Betrachtung über die Wirksamkeit sowie Problem Angemessenheit von qualitätssichernden Maßnahmen gewonnen werden soll. Es sollen primär allgemeine Probleme oder aber potentielle Verbesserungsbedürfnisse aufgedeckt und sodann gelöst und überwacht werden. Innerhalb des QM an Hochschulen werden zwei Arten von Audits unterschieden, die auch unter der Bezeichnung „Qualitätsaudit“ zusammengefasst werden: Verfahrens- und Systemaudit. Das Quality Audit ist ein Verfahren, das die Hochschulen unter zur Hilfenahme externer Experten in Ausprägung eines beratenden Gremiums dazu unterstützt, einen individuellen Weg zu mehr selbst gesteuerter Qualitätsentwicklung in Studium und Lehre zu erreichen und diesen konsequent weiterzuverfolgen.
Weitergehend erfolgt eine Differenzierung zwischen statistischen und dynamischen Audits. Zum einen kann eine Prüfung innerhalb des statistischen QM erfolgen, um z.B. Nachweise über vertragsmäßige Vereinbarungen zu liefern. Diese Überprüfung wird nur einmal pro Überprüfungszyklus durchgeführt. Zum anderen geht der Anwendungsbereich der dynamischen Qualitätssicherung (oder QM) über den des statistischen QM weit hinaus. Dieser erfasst und selektiert Entwicklungstrends und gibt den Initiatoren von Veränderungen wichtige Rückmeldungen über die Effizienz ihrer eingeleiteten Maßnahmen. Dabei steigt mit der Wiederholungsrate dieser begleitenden Audits zugleich auch die Aussagekraft.
Einige gemeinsame Aufgaben und Auswirkungen von Audits lassen sich wie folgt formulieren:
- Feststellung der Angemessenheit der Richtlinien bzw. Vorschriften und Maßnahmen im Hinblick auf das angestrebte Ziel
- Begutachtung von Arbeitsbereichen, Tätigkeiten und Abläufen (Verfahrensaudit)
- Beurteilung der realisierten Fortschritte der Qualitätsaktivitäten
- Erweckung der Aufmerksamkeit aller Beteiligten bezüglich der Qualitätsanforderungen
- Förderung der ständigen Verbesserung
- Systematische Bewertung des QMS und der Dokumentation (Systemaudit)
Audits können von eigenen Hochschulangehörigen, Mitarbeiter des QM oder von unabhängigen Stellen/Institutionen durchgeführt werden. Dementsprechend gibt es interne Audits, die meist von internen Auditoren der eigenen Hochschule durchgeführt werden, um die derzeitige Qualitätsentwicklung zu analysieren. Interne Audits stellen auch regelmäßig feste Bestandteile von QMS dar. Um an einer Hochschule den aktuellen Qualitätsstand zu beurteilen und unter gesetzlichen Bestimmungen nachzuweisen und zu dokumentieren, wird üblicherweise auf anerkannte (akkreditierte) Institutionen, die als unabhängige Dritte fungieren, zurückgegriffen, was im Rahmen eines Systemaudits als externes Audit erfolgt. Üblicherweise wird das externe Audit mit der Vergabe eines Zertifikates abgeschlossen, welches der auditierten Hochschule einen bestimmten Qualitätsstandard sowie das Vorhandensein und die Wirksamkeit eines QMS bescheinigt.